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Langlaufski wachsen: Anleitung und Tipps zur Langlaufski-Pflege

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Langlaufski wachsen: Anleitung und Tipps zur Langlaufski-Pflege

Ein gut gewachster Langlaufski läuft quasi von selbst? Na gut, nicht ganz, aber auf jeden Fall gleitest du darauf um einiges besser! Wie du deine klassischen Langlaufski, „Schuppenski“ oder Skating-Ski wachsen kannst und welches Wachs für die Langlaufski-Pflege am besten ist, zeigen wir dir hier. Nicht zuletzt widmen wir uns außerdem der Frage, ob man die Langlaufski selber wachsen kann oder sie doch lieber vom Profi wachsen lassen sollte.


Warum muss man Langlaufski wachsen?

„Wachsen ist so viel Aufwand“ und „Der Ski ist doch eh so gut, der braucht kein Wachs“ oder wahlweise „Das müssen nur Profis machen“ – wenn dir jemand solche Argumente verkaufen will, hör am besten gar nicht hin! Denn nur mit einem regelmäßig gewachsten Langlauf- bzw. Skating-Ski hast du bei wirklich jeder Langlauftour Spaß.

Der Grund für diese Tatsache ist eigentlich ganz logisch: Die Wachsschicht schützt den Belag, sodass der Ski umso leichter durch die Spur gleiten kann. Wird der Belag spröde, weil der Ski zu wenig Pflege abbekommt, entsteht ein Bremseffekt durch die erhöhte Reibung.

Langlaufski wachsen: Anleitung und Tipps zur Langlaufski-Pflege


Die Grundlagen der Langlaufski-Pflege

Ski wollen gewachst werden, soweit also keine Frage. Nicht ganz so eindeutig ist die Situation, wenn es um den Prozess an sich geht. Wachsprodukte gibt es viele, genau wie Tipps zur Häufigkeit und die hartnäckige Meinung, es müsse grundsätzlich jeder Langlaufski von Anfang an gewachst werden...


Muss man neue Langlaufski wachsen?

Ein neuer Ski soll sofort startbereit sein. Unsere Langlaufski musst du deshalb nicht extra wachsen, bevor du sie das erste Mal verwendest. Du musst nicht, doch du kannst, wenn du ganz besonders easy dahingleiten willst.

Aber: Selbst der beste Langlaufski will irgendwann einmal gewachst werden. Du gleitest schließlich auf Eiskristallen – und die reiben die Wachsschicht bei jedem Einsatz ein bisschen weiter auf. So wird das Wachs Stück für Stück abgetragen und du wirst ohne gelegentliche Wachsbehandlung früher oder später feststellen: ganz schön mühsam auf einmal...


Häufigkeit: Wie oft muss man Langlauf-/Skating-Ski wachsen?

Wenn Profis ihre Langlaufski täglich wachsen, heißt das dann, dass du vor jeder Tour erst einmal Zeit in die Skipflege investieren musst? Nein, keine Sorge. Im Normalfall reicht es, wenn du dich alle 2-3 Tage um die Wachsschicht kümmerst. Das sollte für eine gleichbleibende Gleitfunktion schon ausreichen.

Das ist allerdings eher ein Orientierungswert, denn pauschale Angaben sind in diesem Fall schwer zu machen. Nicht zuletzt spielt es nämlich auch eine Rolle, wie häufig du eigentlich läufst und welche Schneeverhältnisse vorherrschen: Neuschnee-Kristalle zum Beispiel haben eine spitzere Struktur als alter, nasser Schnee und schleifen daher umso schneller das Wachs wieder aus.

Die wichtigste Faustregel ist jedenfalls: Sobald du am Belag schon auf den ersten Blick Unregelmäßigkeiten sehen kannst und spätestens wenn ein schwarzer Grafitbelag grau wird, ist es Zeit für eine Wachsbehandlung!


Zubehör: Kaltwachs, Flüssigwachs oder einfach Kerzenwachs?

Du wirst es bestimmt schon selbst festgestellt haben: Skiwachse gibt es viele. Damit du bei der Auswahl den Durchblick behältst, haben wir hier kurz die wichtigsten Unterschiede zusammengetragen!

  • Steigwachs vs. Gleitwachs: Diese Wachsarten haben eine jeweils gegenteilige Wirkung: Steigwachs bewirkt, dass in der Steigzone eine stärkere Haftreibung besteht. Das ist dann von Vorteil, wenn du keinen Ski mit mechanischer Steighilfe (Fell, oder sogenannte „Schuppe“) hast, sondern einen klassischen Wachsski läufst (dazu gleich mehr). Gleitwachs wiederum ist – surprise, surprise – für die Gleitzone gedacht und reduziert die Reibung.

Immer mehr Zulauf bekommen Freunde der Flüssigwachse. Diese Produkte sind speziell auf die einfache Anwendbarkeit ausgerichtet. Es braucht keine speziellen Räumlichkeiten und auch keine Einspannvorrichtung. Der Wachsvorgang ist sehr einfach und zeitsparend. Ideal, wenn du auch unterwegs ausgerüstet sein und zwischendurch einmal nachwachsen willst.

Wie findet man es also, das ideale Wachs? Prinzipiell am wichtigsten ist es, dass du dich mit dem Wachs auskennst und es richtig anwenden kannst. Außerdem solltest du beim Kauf deines Langlaufski-Pflegeprodukts auf die Temperaturangaben achten, denn nicht jedes Wachs ist pauschal für jeden Schnee geeignet.

Falls du dich übrigens fragst, ob es ein echtes No-Go gibt: Ja! Reguläres Kerzenwachs solltest du für das Wachsen deiner Langlauf- oder Skating-Ski lieber nicht verwenden. Schließlich kannst du nie sicher sein, welche Duft- und Farbstoffe darin vielleicht enthalten sind und wie gut dein Ski mit diesen Zusätzen umgehen kann.


Klassische Langlaufski wachsen vs. Skating-Ski wachsen

Klassischer Wachsski, Schuppenski, Skating-Ski – was ist was und wie wachse ich das? Schauen wir uns anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung mal an, wie das Wachsen der Langlaufski in der Praxis so funktioniert!


Variante 1: Wachsski oder „Schuppenski“ wachsen

Ein klassischer Langlaufski ist in drei Zonen unterteilt: Gleitzone – Abstoßzone – Gleitzone. Da ist es nur logisch, dass beim Wachsen nicht der ganze Ski genau gleich behandelt wird:

GleitzoneGleitwachs/Flüssigwachs
Abstoßzone/SteigzoneSteigwachs/Flüssigwachs
GleitzoneGleitwachs/Flüssigwachs

Das Steigwachs sorgt dafür, dass du bei Aufstiegen guten Halt hast, während die Gleitzone, wie der Name bereits sagt, beim Gleiten ihre Wirkung zeigt. Bei diesem Skiaufbau spricht man von Wachsski; daneben gibt es noch sogenannte „NoWax“-Ski.

Diese Ski haben in der Steigzone eine mechanische Steighilfe in Form von umgangssprachlich genannten „Schuppen“, Kronenschliff, oder Fellen. Sie lassen sich am besten mit einem Flüssigwachs behandeln und sind generell eher pflegeleicht. Ein spezielles Steigwachs brauchst du bei diesen nicht, denn die Grip-Funktion bringt der Ski quasi von Haus aus schon mit. Er sollte aber mittels dem Flüssigwachs gepflegt, sprich gereinigt werden, damit aus der Spur aufgenommene Wachsreste oder Schmutz die Funktion der mechanischen Steighilfe nicht einschränken. 


Variante 2: Ski wachsen für Skating

Steig- und Gleitzone? Nicht beim Skating-Ski! Diese sportlichen Langlaufski haben über den gesamten Ski durchgehend eine Gleitzone. Wenn du Skating-Ski läufst, brauchst du also nur Gleitwachs – das ist schon das ganze Geheimnis. Achtung: Achte beim Kauf wieder genau darauf, welches Wachs für welche Temperaturverhältnisse gedacht ist!


Anleitung: Langlaufski richtig wachsen

Skating-Ski oder klassische Langlaufski zu wachsen, ist nicht so schwer – erst recht nicht, sobald man ein bisschen Übung hat. Du brauchst dafür nur das richtige Zubehör:

Für die einfache Variante der Flüssigwachse brauchst du gar nichts, außer einer Bürste. Die Flasche schütteln, das Wachs auf den Belag auftragen, trocknen lassen und ausbürsten.

Wenn du deinem Ski etwas Gutes tun willst, kannst du ihm hin und wieder ein Heißwachs gönnen, das ihn natürlich etwas intensiver pflegt, als die schnelle Variante mit dem Flüssigwachs. Dazu ist folgendes Zubehör nötig:

  • eine feste, stabile Unterlage wie z.B. eine Werkbank
  • eine Skihalterung bzw. eine Vorrichtung, die den Ski gut fixiert
  • einen Belagsreiniger
  • das passende Skiwachs
  • eine Klinge zum Abziehen der Wachsschicht
  • eine Nylonbürste
  • einen Rillenstift
  • ein Wachsbügeleisen, falls du mit Heißwachs arbeitest
  • ein weiches Handtuch



Wachse deine Ski außerdem möglichst in einem Raum, den du gut lüften kannst. Bereit? Dann los! So gehst du vor:

  1. Glätte und präpariere den Oberflächenbelag, indem du mit dem Belagsreiniger Schmutz entfernst.
  2. Bürste die Oberfläche einmal gründlich ab, um letzte Schmutzreste zu entfernen.
  3. Trage das Wachs auf die Gleitflächen auf: Kaltwachs kannst du direkt auftragen und den Heißwachs-Block hältst du einfach an das Bügeleisen, sodass das Wachs flüssig wird und auf den Ski tropft.
  4. Wenn du Heißwachs verwendest, verteilst du jetzt das flüssige Wachs mit dem Bügeleisen auf dem Ski. Achtung: Sollte Rauch entstehen, nimm das Bügeleisen unbedingt sofort weg! Dieses Risiko kannst du umgehen, indem du ein Wachsbügeleisen verwendest, bei dem man die Temperatur einstellen kann.
  5. Warten, warten, warten: Gib dem Kaltwachs etwa 5-10 Minuten und dem Heißwachs 20-30 Minuten zum Aushärten und Einziehen.
  6. Reinige mit dem Rillenstift die Rille im Belag. Das ist wichtig für eine gute Führung beim Gleiten.
  7. Ziehe die restliche (Heiß-)Wachsschicht ab.
  8. Bürste den Belag mehrmals kräftig ab.
  9. Wische restliche Wachsflocken mit dem Tuch ab.

Sobald du das ein paarmal gemacht hast, musst du für das Wachsen deiner Langlaufski gar nicht mehr allzu viel Zeit einplanen. Noch ein Tipp, wenn es um „NoWax“-Ski geht: Auf der Steigzone hat Gleitwachs nichts verloren. Bei diesen Ski solltest du wiederum besonders sorgfältig die „Schuppen“ oder Felle von Verunreinigung befreien. Die einfachste Anwendung sind hier Clean & Glide Produkte, die für Steig- wie auch die Gleitzone verwendet werden können.


Soll ich meine Langlaufski wachsen lassen oder sie selber wachsen?

Den Alpinskiern gönnen wohl die meisten von uns hin und wieder den kleinen Luxus eines professionellen Skiservice. Aber wie sieht es bei Langlaufski aus? Muss man wirklich jedes Mal zu Fachleuten gehen, wenn man doch theoretisch mehrmals pro Woche den Ski wachst?

Nein, natürlich nicht. Vorausgesetzt, du kennst dich mit dem Wachs aus und weißt genau, welches Produkt für deinen Ski am besten geeignet ist, kannst du auf jeden Fall deine Langlaufski selbst wachsen. Sobald es um größere Reparaturen, Kratzer etc. geht, lässt du jedoch besser die Profis ran.

Abschließend empfehlen wir dir noch, in hochwertiges Zubehör zu investieren, also unter anderem ein Wachsbügeleisen statt einem wortwörtlich „alten Eisen“, das noch irgendwo zuhause herumsteht. Oder du vertraust einfach auf die Pflege mit Flüssigprodukten. In beiden Fällen kann nichts schiefgehen und du wirst schon beim ersten Einsatz auf den frisch gewachsten Langlaufski merken: Das war’s wert!