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EINE HOLZHÜTTE ALS ERSTER FIRMENSITZ

1924 – 1949

Die erfolgreiche Geschichte der Skifabrik Fischer beginnt in einer bescheidenen Holzhütte in der Rieder Ufergasse 4. Dort mietet Josef Fischer am 18. April 1924 im Haus von August Schuldenzucker eine zweiräumige Wohnung für die Familie und eine danebenliegende Holzhütte mit Waschküche als Werkstätte. Der Hausherr verlangt nicht nur 125 Goldkronen als Jahresmiete, sondern bedingt sich auch aus, dass immer ein bestimmter Betrag an Bargeld vorhanden sein muss. Das Geld dafür borgt sich Fischer von Verwandten, Innviertler Bauern, aus.

Am 18. Juli 1924 meldet Josef Fischer bei der Bezirkshauptmannschaft Ried im Innkreis das Gewerbe der „Wagnerei und Holzwarenerzeugung“ zur Ausübung an. Die Betriebsstätte wird am 10. September von der Bezirkshauptmannschaft kommissioniert. Eine Woche später wird Josef Fischer unter einer Reihe von Auflagen die Erlaubnis erteilt, seine „Betriebsanlage zur Ausübung des Wagnergewerbes mit maschinellem Betriebe“ zu nutzen.

Da das Geld von den Verwandten nicht ausreicht, sucht sich der Wagnergeselle einen „Compagnon“. Dies hätte zuerst sein Cousin Rachbauer werden sollen, der dann darauf verzichtet, aber dennoch für Fischer arbeitet. Statt des Cousins wird ein „Fremder“ Partner von Josef Fischer: Georg Größlbauer, ebenfalls ein Wagner und ehemaliger Arbeitskollege aus der Wagnerei Schmied. Jahrzehntelang heißt das Unternehmen deshalb „Skifabrik Fischer & Größlbauer“.

Das neu gegründete Unternehmen startet mit der Produktion von Rodeln und Leiterwagen. Dafür werden besondere Maschinen gebraucht, die es am Markt nicht zu kaufen gibt. Josef Fischer, der in den Steyr-Werken das Prinzip der industriellen Fertigung kennengelernt hat, konstruiert selbst nach einer eigenen Zeichnung eine hölzerne Bandsäge. Georg Größlbauer baut vor allem Modelle, arbeitet an der Fräse, schleift auch Messer und Bandsägeblätter. Größlbauer macht die Entwicklung der Skifabrik von der winzigen Wagnerei zum großen Gewerbebetrieb mit. 1949 lässt er sich aber von Josef Fischer auszahlen. Größlbauer verlässt Ried und errichtet mit dem Geld im Salzburger Ort Rauris eine Pension.

Schon sehr bald nach dem Start des Unternehmens werden auch die ersten Ski angefertigt. Dies belegt eine Rechnung an einen gewissen Herrn Klimesch aus Wels vom 27. Jänner 1925: „1 Paar Ski, Länge 220 cm“ zum Preis von 140.000 Kronen. 1928 werden bereits 2.000 Paar Ski erzeugt. Die Holzhütte wird bald zu klein. 1928 begibt sich Fischer auf die Suche nach einer größeren Werkstatt. Fündig wird er mit der aufgelassenen Wagnerei C. Bauer in der Rieder Griesgasse 11. Fischer kauft am 16. Juli 1928 die Werkstatt und hat mit dem Wagnereibesitzer C. Bauer auch einen begeisterten Mitarbeiter. Maria Fischer hat eine Dreifachrolle inne – sie versorgt die Kinder, kümmert sich um die Verpflegung der Mitarbeiter und ist auch Versandleiterin. 1929 kommt es zur Übersiedelung in die Griesgasse 11, womit ein wesentlicher Grundstein gelegt wird für die Entwicklung des Unternehmens zur größten Skifabrik der Welt.

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