Nach vier zweiten Plätzen bei den letzten Weltmeisterschaften wollten die Schwedinnen die dominanten Norwegerinnen endlich von Thron stoßen und mit ihrer Aufstellung galten sogar eher sie als die Favoritinnen. Aufgrund der Aufstellungen mit den stärksten Läuferinnen der Teams, Frida Karlsson an Position zwei und Therese Johaug erst als Schlussläuferin, versprach es ein abwechslungsreiches Rennen zu werden, auch wenn zunächst eine bärenstarke Victoria Carl (GER) mit sehr schnellem Ski meistens das Tempo diktierte. Die Schwedinnen hatten klassisch die meisten Probleme mit dem Material in der Spitzengruppe, machten das aber durch ihre gute Form wieder wett, und auch Norwegens Heidi Weng hielt sich eher im Hintergrund, so dass Yulia Belorukova - meist aber Victoria Carl ganz vorn waren. Vor dem ersten Wechsel konnten sich die drei Favoritenteams leicht absetzen. Norwegen und Schweden hielten auch mit der zweiten Läuferin das Tempo hoch und konnten sich auf dem Weg zum zweiten Wechsel durch Frida Karlsson und Ingvild Flugstad Østberg um elf Sekunden absetzen. Katharina Hennig (GER, Fischer Ski, Bindungen und Schuhe) versuchte, den Rückstand gering zu halten, und obwohl sie am letzten langen Anstieg etwas die Kräfte verließen, kam sie zusammen mit Anastasia Sedova zum Wechsel. Durch Sandra Ringwald (GER) und Anna Nechaevskaya büßten die Teams aber deutlich ein, so dass sie nur noch um Bronze kämpfen konnten. Vorn hatte im vorletzten Anstieg Charlotte Kalla für eine kleine Vorentscheidung gesorgt, als Astrid Uhrenholdt Jacobsen ihrem hohen Tempo nicht mehr folgen konnte und der Abstand beim letzten Wechsel 18 Sekunden betrug.
Nun ging es für Sprintspezialistin Stina Nilsson wieder einmal darum, ihre Allrounderqualitäten zu beweisen und Therese Johaug so lange wie möglich in Schach zu halten, was ihr auch recht gut gelang. Nur langsam kam die Norwegerin näher, hatte die erschöpfte Schwedin aber vor den letzten Anstiegen am Stadion eingeholt. Nun musste Stina Nilssn die letzten Kräfte mobilisieren, um mit Therese Johaug mitzugehen: Im Anstieg konnte sie sich festbeißen und ging nach der Abfahrt sogar vorbei und Therese Johaug musste einen Angriff zu Beginn des letzten Anstiegs abbrechen, weil sich die Schwedin sich als zu stark erwies und als Erste die letzte Kuppe erreichte: Damit war Gold an die Schwedinnen verteilt, die sich jubelnd in die Arme fielen. Norwegen musste diesmal nicht ganz überraschend mit Silber vorlieb nehmen. Der Kampf um Platz drei ging zu Gunsten der Russinnen aus, nachdem Laura Gimmler (GER, Fischer Ski, Bindungen und Schuhe) nach vier starken Kilometern nicht mehr mit Natalia Nepryaeva mithalten konnte. Ihr Sturz in der vorletzten Abfahrt fiel nicht mehr in Gewicht. Während Natalia Nepryaeva beim Einlaufen ins Ziel nur mit den Schultern zuckte, jubelte das deutsche Quartett nach insgesamt erstklassiger Leistung ber den vierten Platz, dem besten WM-Ergebnis seit 2009, seitdem gab es nicht mehr als Platz sechs - auch bei den Olympischen Spielen.