Auf Wiedersehen, Schmidi!

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Auf Wiedersehen, Schmidi!

Die österreichische Abfahrts-Legende sagt Ciao nach über 16 Jahren im Weltcup

Für ihren letzten Lauf hatte sich Nicole Schmidhofer eine Tracht aus ihrer steirischen Heimat ausgesucht, einen Tag nach ihrem 34. Geburtstag verabschiedete sich die erfolgreiche Speed-Spezialistin nach über 15 Jahren im Weltcup von der professionellen Skibühne.

Die größten Erfolge in der 16-jährigen Karriere der 34-jährigen Steirerin waren 2017 der Weltmeistertitel im Super-G sowie der Kugelgewinn in der Abfahrt (2018/19). Zwölfmal fuhr sie im Weltcup aufs Podest. Darüber hinaus hält sie nach wie vor den österreichischen Speedrekord mit 217,59 km/h.

"Heute vor genau 16 Jahren habe ich mein Weltcup-Debüt gefeiert, somit schließt sich für mich der Kreis und ich blicke sehr dankbar auf die Weltcupzeit zurück", sagte Schmidhofer. "Meine Entscheidung fühlt sich richtig und gut an." Bis zuletzt kämpfte die Lachtalerin mit den Nachwehen einer schweren Knieverletzung. Beim Sturz in der Abfahrt von Val d'Isere am 19. Dezember 2020 zog sie sich einen komplexen Verrenkungsbruch zu, der das Zerreißen aller Bänder im linken Kniegelenk zur Folge hatte.

"Mir ist erst in den letzten Wochen klar geworden, dass die Verletzung mehr Spuren hinterlassen hat als geglaubt. Ich kann nicht mehr so befreit drauf losfahren und es steht für mich auch nicht mehr dafür, vollstes Risiko zu gehen", sagte Schmidhofer. "Auch hat sich für mich durch die schwere Verletzung die Wertigkeit verschoben. Deshalb ist es für mich Zeit geworden, neue Aufgaben und Herausforderungen ins Visier zu nehmen und mich auf ein neues Kapitel in meinem Leben zu freuen."

Schmidhofer schaffte zwar den Weg zurück und gab weniger als ein Jahr später in Lake Louise ihr Comeback. An ihre erfolgreiche Zeit vor dem Sturz vermochte die Speed-Spezialistin, die mit ihrer heiter-aufgeweckten Art viele Fans gewann, seitdem jedoch nicht mehr anzuschließen. Schmidhofer holte insgesamt vier Weltcup-Siege (drei Abfahrten, einen Super-G) und stand weitere acht Male auf dem Podest. Nach dem WM-Titel wagte sie einen Abstecher und knackte bei der Speedski-WM 2019 in Vars die Schallmauer von 200 km/h. Mit 217,59 km/h sicherte sie sich den österreichischen Rekord.

Liebe Nici, du warst vielen Athletinnen durch deine erfolgreiche Karriere aber auch durch deine Art und Weise ein großes Vorbild. Danke für deine Werbung für den Skisport, die tolle gemeinsame Zeit und wir hoffen, dass du dem Skisport auch weiterhin erhalten bleibst.