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INTERVIEW THOMAS WASSBERG

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INTERVIEW THOMAS WASSBERG

„ICH BIN EIGENTLICH IMMER FISCHER GELAUFEN!”

Thomas Wassberg holte in seiner Karriere je vier Mal Gold bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Mit seinem Olympia-Sieg 1980 in Lake Placid trug sich der Schwede in die Geschichtsbücher ein: Über 15 Kilometer lief er nur eine Hundertstelsekunde vor dem Finnen Juha Mieto ins Ziel – es war der knappste Vorsprung in der Geschichte der Olympischen Spiele. Alle seine Siege feierte Wassberg mit Fischer. „Ich bin eigentlich immer Fischer gelaufen!“, erzählt die Langlauf-Legende.

Wann hast du mit dem Langlaufen begonnen und wann mit dem Rennsport?

Als Kind. Ich war ungefähr fünf Jahre alt. Mit zehn Jahren habe ich mich an ersten Rennen versucht, dann bin ich mehr und mehr hineingewachsen.

Von wann bis wann warst du mit Fischer-Ski im Weltcup unterwegs? Was waren dabei deine Höhepunkte?

Im Frühling 1974 in Kiruna in Schweden habe ich meine ersten Fischer-Rennski von Gerhard Thaller bekommen. 1976 in Innsbruck lief ich bei den Olympischen Spielen schon mit Fischer-Ski über 15 Kilometer und auch in der Staffel. Weitere Höhepunkte waren die Olympischen Spiele 1980 in Lake Placid, 1984 in Sarajewo und 1988 in Calgary, das 50-Kilometer-Rennen im Weltcup am  Holmenkollen  1982  und  die  Weltmeisterschaft  1987 in Oberstdorf.


„MEINE STÄRKEN WAREN, DASS ICH MENTAL TOP UND STABIL WAR UND DASS ICH EINE GUTE KONDITION HATTE.”


Welche Stärken und Schwächen hattest du als Rennläufer?

Meine Stärken waren, dass ich mental top und stabil war und dass ich eine gute Kondition hatte. Meine Schwäche war die Sprintfähigkeit.

Welche Skiinnovationen gab es damals?

Die Entwicklung vom Holzski zum Kunststoffski, in Lake Placid der Gasski und die Entwicklung echter Skatingski für die Weltmeisterschaft in Seefeld 1985.

Wie bist du zu Fischer gekommen?

Meine ersten Fischer-Ski habe ich 1974 bei der Junioren-EM in Val Thorens gehabt. Im Frühjahr 1974 bekam ich in Kiruna dann einen Rennläufer-Vertrag und die ersten Rennski vom Weltcup-Serviceteam aus Ried.

Wer waren deine Idole?

Sixten Jernberg und die Norweger wie zum Beispiel Oddvar Brå.

Wer sind für dich heute die Langlauf-Stars?

Dario Cologna aus der Schweiz imponiert mir am meisten. Der hat das in den letzten Jahren sehr gut gemacht.

Hattest du eine besondere Verbindung zu Fischer?

Ich bin eigentlich immer Fischer gelaufen! Die Beziehung zu den damaligen Serviceleuten Gerhard Thaller und Toni Schutti war sehr eng. Sie haben mir oft geholfen. Mit Gerhard habe ich bis heute engen Kontakt.

Welche Schlagworte fallen dir ein, wenn du an Fischer denkst?

Der Gasski! 1981 hatten wir sehr viele Skibrüche, 1982 waren alle Ski wieder sehr gut.

Wann und warum hast du mit dem Rennsport aufgehört?

Nach 1988 habe ich aufgehört professionell zu trainieren. Es war einfach genug.

Was hat sich seit deiner Zeit im Rennsport verändert?

Der Sprint kam als zusätzliche Disziplin dazu. Das Wachsen und die Präparation der Ski werden immer extremer. Die Athleten haben zu meiner Zeit eigentlich alles selbst gemacht. Heute wird zu viel Doppelstock geschoben und es gibt zu wenig Diagonallauf. Der Sprint ist schon sehr interessant, aber Massenstart-Rennen mag ich persönlich gar nicht – da ist mir zu viel Taktik dabei, das sollte auf den Volkslanglauf begrenzt werden. Wir haben damals begonnen, an den Skistrukturen zu arbeiten. Das war sehr interessant und bahnbrechend.

Der Vasalauf ist nach wie vor das bestimmende, jährlich wiederkehrende Langlauf-Event in Schweden.

Ich bin nur drei Mal dort gelaufen, aber ich hatte kein Glück bei meinen Versuchen. Das Rennen ist sehr speziell. Einmal habe ich mir den Stock selbst abgebrochen. Das war neun Kilometer vor dem Ziel – dann war es natürlich vorbei mit einer guten Platzierung.

Was hast du nach deiner sportlichen Karriere gemacht?

Ich beschäftigte mich mit professioneller Spurpräparation im Langlauf. Ich werde übrigens auch die WM 2015 in Falun unterstützen. Ich war beteiligt am Bau des Skicenters und des Touristenzentrums in Asarna. Privat habe ich sehr viel in meinem Wald gearbeitet.

Was waren deine beruflichen und privaten Highlights?

Privat waren das die Geburt meines Sohnes Björn und als ich Großvater wurde. Im Berufsleben, als ich mir den eigenen Wald gekauft habe.

Gibt es noch Siegerski von früher im Hause Wassberg?

Ja, zwei habe ich mir aufgehoben: Einer steht im Skicenter und der andere bei mir zu Hause.

Bist du noch mit Fischer in Kontakt?

Ja, ein wenig mit Lasse Jonsson, der das nationale Rennservice von Fischer in Schweden macht, und natürlich mit Gerhard Thaller.