Es waren sehr emotionale Szenen, die sich nach dem Lauf des letzten Starters mit Bib 60 im Zielraum abspielten. Dieser war kein geringerer als Steven Nyman, amerikanischer Downhill-Spazialist aus Provo, Utah. Das Heimrennen in Aspen war der perfekte Anlass für den dreimaligen Weltcup-Sieger und dreimaligen Olympia-Teilnehmer um dem Weltcup-Zirkus nach über 20 Jahren Lebewohl zu sagen.
Die Karriere
Stevens Karriere im Weltcup begann 2002 mit einem 15. Rang im Slalom in Zauchensee, ab 2005 war er dann fester Bestandteil des amerikanischen Weltcupkaders. Die Highlights seiner Karriere waren sicherlich die drei Weltcup-Siege, die er alle drei auf der Saslong in Gröden einfahren konnte. Insgesamt kommt Nyman auf 11 Podiumsplatzierungen, alle in seiner Paradedisziplin, der Abfahrt.
Nyman war sowohl bei den olympischen Spielen in Turin, Vancouver und Sotschi, als auch bei den alpinen Weltmeisterschaften in Are, Garmisch-Partenkirchen, Schladming, Vail/Beaver Creek und Are am Start.
Die Person
Trotz seiner Größe von 1,80 m, seiner imposanten Figur und seines oft kantigen und harten Aussehens erwarb sich Nyman den Ruf, einer der freundlichsten Typen auf der Tour zu sein. Als sehr fürsorglicher und kameradschaftlicher Mensch war Steven ein sehr beliebter Teil des Weltcup-Zirkus. Vor allem für alle amerikanischen Athleten und jungen Fahrer, aber auch international war er für viele ein Vorbild, sowohl in Bezug auf seine sportlichen Leistungen als auch auf sein Engagement für den Sport an sich.
Der "Victory Run"
Beim Weltcup in Aspen konnte sich Nyman gebührend von der großen Bühne des professionellen Skifahrens verabschieden. Nachdem Steven wegen anhaltender Rückenprobleme und eine Handverletzung einen Großteil der Saison verpasste, ließ er sich einen letzten Run trotzdem nicht nehmen. In Jeans-Hose und mit Jeans-Weste startete er als 60. und letzter Starter, streamte seinen Lauf live auf den Sozialen Medien und hielt bei jedem Wegbegleiter auf der Strecke, um sich noch einmal zu bedanken und zu verabschieden. Vor dem Rennen verabschiedeten sich bereits die Weltcup-Kollegen wie Kilde, Braathen, Innerhofer, Marsaglia, Ginnis usw. per Videobotschaft von ihm. Im Ziel warteten Familie und Freunde auf ihn, die amerikanischen Teamkollegen stürzten sich auf ihn und alle Weltcup-Athleten standen Schlange, um ihn persönlich zu seiner Karriere zu beglückwünschen. Auch das ist sicherlich ein Zeichen des Stellenwerts und der Beliebtheit, die Nyman international aufgrund deiner Art genießt.
Die Verbindung zu Fischer
Nyman bestritt seine gesamte Karriere auf Fischer-Ski, bewies auch hier seine Loyalität und Treue und war vor allem von der Qaulität der Produkte und der Betreuung überzeugt. Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen ihm und den Mitarbeitern des Skiherstellers. "Danke, dass ihr die ganze Zeit an meiner Seite seid!" kommentierte Nyman auf Instagram und mal sehen, wohin die gemeinsame Reise noch führt.
Steven's Reise zum Durchklicken
