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ERFOLGREICHER FOKUS AUF DIE
KERNKOMPETENZEN

1990 – 2008

Nach den Krisenjahren 2007 und 2008 verkauft Fischer seine Unternehmensanteile an der FACC und die kostenintensive FCT, schließt die Business Unit Tennis und konzentriert sich auf das Kerngeschäft Skihartware, also Ski, Schuhe, Bindungen und Stöcke. Dieser klare Fokus, verbunden mit einer schlankeren Organisation und eigenen Vertriebstöchtern in den USA und Frankreich, bringt Fischer zurück in die Erfolgsspur.

Bereits nach der Krise der Skiindustrie Anfang der 1990er-Jahre reagiert Fischer mit dem Verkauf unprofitabler Unternehmensteile. Damals werden Kästle und Dynafit veräußert, die Tennis-Produktion in Hollabrunn geschlossen. Die Sport-AG mit Löffler wird in die Fischer GmbH eingegliedert und Anteile der Firma an einen japanischen Vertriebspartner verkauft. 2002 kauft Fischer diese 31 Prozent von den Japanern wieder zurück und ist seit diesem Jahr wieder voll im Familienbesitz.

Im Juni 2007 wird der Konzern noch einmal neu strukturiert. Die Fischer GmbH wird in Fischer Beteiligungsverwaltungs GmbH umbenannt. Diese GmbH gehört der J. Fischer Privatstiftung und der Sturmberger-Fischer Privatstiftung. Neu errichtet werden auch die Fischer Sports GmbH und die Fischer Composite Technology GmbH (FCT), die – so wie die Löffler GmbH – der Beteiligungsverwaltungs GmbH untergeordnet werden. Zusätzlich wird eine Industriebeteiligungs GmbH gegründet, die 47,5 Prozent an der FACC AG hält.

Die Krise in den Jahren 2007 und 2008 hat mehrere Ursachen. Zwei schneearme Winter hintereinander, der Verlust eines wichtigen OEM-Kunden, ein offensives, aber zu kostenintensives Organisationsprojekt und mit der FCT ein neuer Unternehmenszweig, der ebenfalls viel Geld benötigt. Und auch FACC braucht dringend neues Kapital, um weiter wachsen zu können. Geld, das Fischer in dieser Größenordnung nicht mehr aufbringen kann und will. Die gesamten Anteile an der FACC AG werden deshalb im Juni 2008 verkauft. FCT wird im März 2009 an die Benteler SGL Composite Technology GmbH veräußert. Die Tennis-Sparte wird im Juli 2009 geschlossen. In der Fischer Beteiligungsverwaltungs GmbH bleiben die Fischer Sports GmbH und die Löffler GmbH.

Mit diesem Fokus auf das Kerngeschäft schafft Fischer die Trendwende. Die Kernkompetenzen im Ski- und Langlauf-Sektor werden forciert. Fischer baut sich Know-how in der Entwicklung und Produktion von Schuhen auf. Es gibt am Markt nur die Ausbildung zum Schuhmacher, nicht aber zum Skischuhmacher, für den umfangreiche Kenntnisse über das Material Kunststoff unabdingbar sind. Fischer bildet deshalb selbst Skischuhmacher aus und holt sich damit diese Kompetenz und das Know-how in das eigene Unternehmen.

Um sich weitere Marktanteile zu sichern, gründet Fischer 2007 in Frankreich und 2009 in den USA eigene Vertriebstöchter. Der Markt in diesen beiden Ländern kann dadurch gezielter bearbeitet werden. Erfolge stellen sich schnell ein: Fischer wächst in Frankreich und ist auch in den USA auf der Überholspur.

Am Alpin-Markt hat sich die Gesamtmenge an verkauften Ski innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel verringert – von rund 4,5 Millionen Paar in der Saison 2002/03 auf etwa 3,2 Millionen Paar. Entsprechend zurückgegangen sind die Mengen bei Fischer und die OEM-Produktion, also Ski, die Fischer für andere Skifirmen herstellt. Ein wichtiger Grund für den Rückgang am Skimarkt ist der kontinuierlich zunehmende Anteil des Skiverleihs. Ausgeglichen werden die Rückgänge am Skisektor aber durch das Wachstum bei den Schuhen. Hier konnte Fischer in den vergangenen Jahren stark zulegen und Marktanteile dazugewinnen. Der Langlauf-Sektor ist besonders abhängig von der Schneelage. Fischer ist bei den Langlaufski aber unangefochtener Weltmarktführer. Und auch bei den Langlaufschuhen ist Fischer knapp dran, zur Nummer eins aufzusteigen. Ein Ziel, das Fischer demnächst auch erreichen will.

Extrem wichtig bleibt für Fischer der Spitzensport, der die Marke weltweit bekannt gemacht hat und sehr viel dazu beiträgt, dass Produkte von Fischer auf der ganzen Welt nachgefragt werden. Der Spitzensport hat sich in den vergangenen Jahren aber verändert. Vor allem bei den Alpinen gibt es nicht mehr nur den klassischen Rennlauf. Professioneller Spitzensport hat sich auch im Freeski- und im Touren-Bereich entwickelt. Dieser zunehmenden Segmentierung trägt Fischer heute in seinem Spitzensport-Engagement Rechnung.

Fischer präsentiert sich zu seinem 100. Geburtstag als modernes Unternehmen, das in seinem Kernbereich Ski innovativ und nachhaltig Hightech-Produkte herstellt. Neben der Firmenzentrale in Ried im Innkreis hat Fischer einen zweiten Produktionsstandort in Mukatschewo in der Ukraine, an dem auch Hockeyschläger produziert werden. Zur Fischer Sports GmbH gehören zu 100 Prozent auch die Fischer Footwear S.r.l. in Montebelluna in Italien sowie die Vertriebstöchter Fischer Löffler Deutschland GmbH, Fischer Skis US LLC in den USA und Fischer France SARL in Frankreich.

In die Fischer Beteiligungsverwaltungs GmbH ist zu 100 Prozent die Löffler GmbH eingegliedert, die ihren Sitz ebenfalls in Ried im Innkreis hat. Die Beteiligungsverwaltungs GmbH teilen sich zu 80,7 Prozent die J. Privatstiftung und zu 19,3 Prozent die Sturmberger-Fischer Privatstiftung. Fischer ist damit heute das letzte heimische Skiunternehmen in Familienbesitz.

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