Skifahren mit mehr Weitblick: Max Kroneck

Alpine

Skifahren mit mehr Weitblick: Max Kroneck

Wenn er nicht gerade Ski fährt, fotografiert oder mit dem Fahrrad in die Berge Europas fährt, arbeitet Kroneck daran, Bergführer zu werden.

Max Kroneck portrait

Der Münsinger Sportler Max Kroneck wusste schon früh, dass er sich nicht durch die Grenzen einer Skipiste einschränken lassen wollte. Schon als Jugendlicher wollte er den Skisport zu seinem Beruf machen. Doch auch nach der Ausbildung zum Skilehrer wurde ihm klar, dass seine Wünsche abseits der Pisten liegen. Also stürzte sich Kroneck in eine Karriere als Freeride-Sportler. Zusätzlich entdeckte er die Welt der Fotografie und Videografie für sich, die es ihm ermöglicht, mehr zu sehen - und mehr Ski zu fahren - und das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Mit jeder Saison erweitert Kroneck sein Portfolio an Abenteuern und definiert gleichzeitig neu, was es in seinem Beruf bedeutet auf Entdeckungsreise zu gehen.

 "Für mich ist Skifahren nur eine Möglichkeit, wie man sich in den Bergen bewegen und sein Umfeld erkunden kann", beschreibt Kroneck seinen Zugang. "Das ist der Hauptgrund, warum ich mit Skiern unterwegs bin. Es ist mir sehr wichtig, das Gebiet vor der eigenen Haustür zu erkunden, anstatt die Welt zu bereisen. Egal ob auf Skiern, mit dem Fahrrad, beim Laufen oder Klettern, es geht einfach darum, draußen zu sein." Dank seines Multisport-Ansatzes sieht Kroneck das Abenteuer dort, wo es anderen verborgen bleibt - eine Einstellung, die sich auch in den Orten widerspiegelt, die er für seine Entdeckungen auswählt. Durch seine einzigartige Herangehensweise hilft er dabei, die Definition eines großes Abenteuers neu zu bestimmen - es muss nicht am anderen Ende der Welt passieren, sondern kann auch ganz in der Nähe stattfinden.

Seit 2014 arbeitet Kroneck bei Filmprojekten mit der Düsseldorfer Produktionsfirma El Flamingo Films zusammen. Durch diese Kooperation ist es ihm möglich, seine eigene Sicht auf das Reisen zu dokumentieren. "[Bei meinem Film Eis und Palmen 2018] habe ich mich inspirieren lassen, mit dem Fahrrad in die Berge zu fahren. Es ist ein noch besseres Gefühl auf einem Gipfel zu stehen, wenn man auf diese Weise dorthin gelangt ist. Du arbeitest viel härter, als du es normalerweise getan hättest. Nachdem wir "Ice and Palms" gedreht hatten, war es für mich ganz normal zu jeder Bergtour zu radeln. Ich bin drei oder vier Stunden am Tag Rad gefahren und habe es körperlich nicht gespürt." 

Ice and Palms zeigt Kroneck und seinen Freund und Freeride-Skifahrer Jochen Mesle auf ihrer Reise von den deutschen Alpen bis zum Mittelmeer - mit dem Fahrrad und den Skiern im Schlepptau. Ihr Ziel: die Gipfel entlang des Weges ausschließlich durch eigene Kraft zu erklimmen.

"Vor Ice and Palms waren Jochen und ich nicht viel mit dem Rad unterwegs. Aber jetzt radeln wir beide viel, und wir denken, dass noch mehr möglich ist", sagt Kroneck über die Zukunftspläne für eine Multisportreise, die sich gerade in der Planungsphase befindet. "Wir sollten uns nach anderen Sportarten wie Klettern umsehen. Im Moment gibt es den Trend, dass jeder versucht, exotische, seltsame neue Routen und neue Orte zu finden, um Sportarten zu erkunden, aber wenn man verschiedene Sportarten miteinander kombiniert, kann man direkt vor der eigenen Haustür anfangen."

 Um diese Reisen zu ermöglichen, verlangt Kroneck, dass seine Ausrüstung jeder Herausforderung gewachsen ist. "Für mich ist es wichtig, dass ich meine Ausrüstung in jeder Situation einsetzen kann. Am besten ist es, wenn ich nur einen Ski habe und das war's", sagt er über seinen besonderen Geschmack bei Skiern und Schuhen. "Beim Skifahren ist es schwer zu sagen, welcher mein Lieblingsski ist, aber wenn ich nicht gerade filme, habe ich normalerweise ein Setup, das ich immer benutze - das ist der Ranger 96 mit dem Ranger 130 Schuh und einer superleichten Pin-Bindung - mehr brauche ich nicht. Ich nutze diese Kombination für Pisten und Sprünge und all die anderen Dinge, die ich gerne tue."

 Neben seinen Auftritten vor der Kamera hat Kroneck auch eine Leidenschaft für die visuellen Künste, die er in der Fotografie auslebt. Er liebt die Perspektive, die ihm das Leben auf der anderen Seite des Objektivs bietet. "Wenn man die beiden unterschiedlichen Seiten des Objektivs - den Sportler und den Fotografen - zusammenbringen kann, kann man sich in jeder Hinsicht verbessern", erklärt er den Vorteil unterschiedlicher Blickwinkel. Wenn er selbst hinter der Kamera steht, bevorzugt er jedoch ein wendigeres Setup. "Wenn mein Job nur darin besteht, Fotos zu machen, ist es für mich essentiell, eine leichtere, aber universell einsetzbare Ausrüstung zu haben - dafür verwende ich das Touring-Equipment. Ich will mich einfach schneller bewegen können als die anderen, um ein Foto zu machen. Der Hannibal 96 mit einer sehr leichten Bindung ohne Stopper und dem Traverse Boot ist für solche Situationen ideal."

 Wenn er nicht gerade fotografiert oder mit dem Bike in den Bergen Europas unterwegs ist, arbeitet Kroneck an der Verwirklichung seiner beruflichen Ziele. "Die Ausbildung zum Bergführer dauert drei Jahre und ich habe bisher eineinhalb Jahre Kurs hinter mir", sagt er über sein aktuelles Karriereziel. "Als ich jünger war, konnte ich mir nicht vorstellen, ein ganzes Jahr lang nur auf der Piste zu stehen und meine Grenzen nicht auszuloten. Von da an wusste ich, wenn ich etwas in dieser Richtung machen will, muss ich Bergführer werden."  

Die Ausbildung zum Bergführer scheint ein logischer Schritt für jemanden zu sein, der seine vielfältigen Erfahrungen in den Bergen weiter ausbauen möchte. Er ist überzeugt, sein Erfolg liegt in der Fähigkeit Möglichkeiten zu erkennen, wo andere nur Grenzen sehen. "Es spielt keine Rolle, ob man perfekte Bedingungen vorfindet oder nicht. Wenn man keine perfekten Bedingungen vorfindet, muss man sich anderweitig umschauen - wie man sich bewegt und wie man Spaß haben kann. Man findet eine Menge Möglichkeiten zu entdecken, wenn man nur gewillt ist seinen Horizont zu erweitern."