Mit Startnummer drei war Denise Herrmann ins Rennen gegangen und legte eine Bestzeit vor, die niemand mehr unterbieten konnte. Das war heute aber auch nicht so leicht wegen des böigen Windes und deswegen ist es umso erstaunlicher, dass die ehemalige Langläuferin, die erst seit vier Jahren Biathletin ist, alle zehn Scheiben traf. Davon war die 31-Jährige selbst überrascht und blickte sich noch dreimal um, ob das wirklich ihre Schießbahn war, bei der alle fünf Scheiben weiß waren. "Mir ist ein gutes Rennen gelungen. Wahrscheinlich brauche ich die Ruhe um mich rum, das bin ich aus dem Langlauf gewohnt. Das habe ich am Schießstand gebraucht und mir ist ein gutes Scheßen gelungen", meinte sie. Zu ihrem Erfolg verhalf ihr auch ein kleiner Trick, indem sie vor dem Schießen hinter der eine Minute früher gestarteten Larisa Kuklina (RUS, Fischer ***) blieb. "Ich bin hinter der Russin geblieben, um die Chance des Windschattens zu nutzten, weil der Wind von rechts kam - mit Startnummer drei war die Chance ja nicht groß, jemanden neben mir zu haben", grinste sie. Mari Eder (FIN, Fischer ***) verpasste das Podium um zehn Sekunden. Tiril Eckhoff (NOR, Fischer ***), die Dominatorin vieler Sprintrennen dieser Saison, verfehlte die erste Scheibe stehend und setzte die Waffe zunächst wieder ab. Dennoch leistete sie sich einen weiteren Schießfehler, war mit Platz fünf aber nicht unzufrieden. "Es ist sehr speziell. Spooky, das ist ein passendes Wort. Es ist sehr schade, dass kein Publikum da ist", meinte die Norwegerin. "Ich bin sehr zufrieden, nach der WM war ich sehr enttäuscht und müde." Hanna Öberg (SWE, Fischer ***) belegte den sechsten Platz, Monika Hojnisz-Starega (POL, Fischer **) wurde Neunte vor Justine Braisaz (FRA, Fischer ***).
* = Fischer Ski
** = Fischer Ski und Bindungen
*** = Fischer Ski, Bindungen und Schuhe
